Adoptiert habe ich eine befruchtete Eizelle,
bekommen habe ich das ganz große Glück …Die innere Uhr tickte, tickte, tickte laut, tickte unüberhörbar laut, tickte ohrenbetäubend laut und es war weit und breit kein netter Mann in Sicht ! Meine Angst im Alter von 43 doch noch ungewollt kinderlos zu bleiben war überirdisch groß. In dieser Situation war es wohl schick-salhaft, dass ich in einer zufälligen Begegnung von der Internetseite www.eizellspende.de hörte. Nach dem ersten Schock, dass mit 43 meine eigenen Eizellen für eine künstliche Be-fruchtung schon unbrauchbar sein sollten, beschäftigte ich mich erstmals mit dem Thema „Embryonenspende“. Eine adoptierte befruchtete Eizelle ? Ich ?
Nach einer bewusst gewählten Bedenkzeit war mir klar : Jetzt oder nie mehr !
Blieb nur noch die Frage : WO ?
Nach eingehender Recherche im Internet blieben nur drei Staaten übrig : Spanien, Ukraine und Russland. Und dann bin ich an die Klinik in St. Petersburg geraten. Teils weil die anderen Kliniken gar nicht geantwortet haben, teils weil ich intuitiv eine positive Bezie-hung zu dieser (mir unbekannten) Stadt hatte. Als dann auch noch die Kommunikation auf Deutsch gelang, waren die Würfel gefallen : JA, ich möchte eine befruchtete Eizelle in St. Petersburg in der Klinik adoptieren !
Nachdem ich dann auch noch eine kooperationswillige Frauenärztin in meiner Gegend gefun-den hatte, ging es los : generalstabsmäßige Planung, sämtliche Untersuchungen, Medikamen-teneinstellung und Reiseplanung.
Als ich dann in St. Petersburg ankam, war alles optimal vorbereitet. Ich nutzte die Woche, um die Heimatstadt meines zukünftigen Kindes kennen und lieben zu lernen und am Freitag war es dann soweit : zwei niedliche kleine Eizellen wurden mir mit der Musik „When a man loves a woman“ eingesetzt. Alles war perfekt, persönlich und sehr vertrauensvoll. Als ich dann die beiden Sternchen im Ultraschall aufblitzen sah, war ich nicht nur überglücklich, sondern auch emotional total überwältigt.
Und dann ? Nach vier Wochen die Nachricht von der Schwangerschaft, nach drei Monaten die Nachricht, dass es eine Eizelle geschafft hat, nach vier Monaten die Nachricht, dass mein Sohn völlig gesund und prächtig entwickelt ist, nach neun Monaten das ganz große Wunder : Mein so sehnlichst erwarteter Sohn kommt zur Welt ! Gesund – prächtig – wunderschön – zufrieden – pflegeleicht – lustig – gut gelaunt …..
Das Ganze ist nun zwei Jahre her und ich genieße jeden einzelnen Tag – das Glück wird jeden Tag größer. Und das Schönste : er ist das fehlende Puzzleteil in unserer Familie – inklusive Familienähnlichkeit und identischer Körpersprache.
Mein ganzer Dank gilt der Klinik – die Doktoren und Schwestern haben einen ganz tollen Job gemacht.
Nur schade, dass die beiden Spender in St. Petersburg nie erfahren werden, was für einen tol-len kleinen Helden sie hier in Deutschland haben.
2009
Erfolgsgeschichten
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