An unserer Klinik führen wir grundsätzlich mit jedem Patienten ein eingehendes Gespräch, ehe wir mit der Diagnostik beginnen. Ein solches Gespräch ist unerlässlich, um sich ein genaues Bild über den bisherigen Verlauf der Fruchtbarkeitsstörung zu verschaffen. Der Arzt oder die Ärztin legt in jedem einzelnen Fall individuell fest, welche diagnostischen Maßnahmen am sinnvollsten und kostengünstigsten sind.
Gynäkologische Untersuchung
Auffälligkeiten oder Veränderungen an den Geschlechtsorganen, wie z.B. Myome, Zysten, Entzündungen der Adnexen sowie Erkrankungen der Gebärmutter- und Scheidenschleimhaut, die eine Unfruchtbarkeit bedingen können, werden festgestellt und es werden Proben für die Laboruntersuchungen entnommen.
Ultraschalluntersuchung
Im nächsten Schritt wird dann ein Ultraschallgerät eingesetzt, um die Fortpflanzungsorgane näher zu untersuchen. Die Ultraschallkontrolle ist ein genaues, schmerzloses und kosten-günstiges Untersuchungsverfahren.
Hormonwertbestimmung
Um eine Störung der Eizellreifung auszuschließen, wird an bestimmten Tagen im Zyklus Blut entnommen, damit die Hormonspiegel bestimmt werden können.
Am Anfang des Zyklus werden Östrogen LH, FSH, Androgene, Prolaktin und TSH bestimmt. Falls erforderlich, werden Östrogen und Progesteron auch in der zweiten Zyklushälfte gemessen.
Eileiteruntersuchung
Eine mögliche Schädigung an den Eileitern kann durch die Nutzung von nichtinvasiven (bildgebende) oder invasiven (operative) Verfahren festgestellt werden. Zu den nichtinvasiven, bildgebenden Verfahren zur Überprüfung der Gebärmutter und der Eileiter zählen Röntgen-aufnahmen und Ultraschallkontrollen.
Ein Kontrastmittel wird verwendet, um ein besonders deutliches Bild zu erhalten (Abb. 1).
Abb. 1: Eileiter, die zur besseren Darstellung mit Kontrastmittel gefüllt sind.
Die Untersuchungen können ambulant durchgeführt werden. Weil die Untersuchung insgesamt relativ schmerzhaft und unangenehm ist, wird sie unter Narkose vorgenommen.
Im Allgemeinen wird die Bauchspiegelung als ein noch genaueres Verfahren zur Untersuchung der Eileiter angesehen. Es wird dann eingesetzt, wenn das mit Kontrastmittel erzielte Ergebnis nicht aussagekräftig genug war.
Bauchspiegelung (Laparoskopie)
Die Bauchspiegelung wird unter Narkose durchgeführt. Zuerst wird durch einen kleinen Bauch-schnitt das Laparoskop in die Bauchhöhle eingeführt. Beim Laparoskop handelt es sich um ein röhrenförmiges Instrument, an dessen Ende eine Kamera befestigt ist, die an einen Monitor angeschlossen ist. Dadurch ist es möglich, ein sehr genaues Bild von den Fortpflanzungsorganen auf den Monitor zu übertragen.
Während der Bauchspiegelung können auch andere notwendige Eingriffe vorgenommen werden, es können z.B. Zysten oder Endometrioseherde operiert oder Verwachsungen entfernt werden. Im Laufe dieser Untersuchung treten Komplikationen sehr selten auf. Wenn eine Bauch-spiegelung aus therapeutisch Sicht sinnvoll erscheint, werden die möglichen Risiken und Komplikationen vorher in allen Einzelheiten mit der Patientin durchgesprochen.
Gebärmutterspiegelung
Die Gebärmutterspiegelung wird angewendet, um Myome sowie Veränderungen an der Schleimhaut festzustellen. Hierzu wird eine feine Sonde über die Scheide in die Gebärmutter eingeführt. Mit dieser Methode können der Zustand der Gebärmutter und die Abgänge der Eileiter überprüft werden. Wenn notwendig können sogar Operationen durchgeführt werden.
Genetische Untersuchung
Genetische Ursachen für die Unfruchtbarkeit finden sich bei Männern häufiger als bei Frauen. Durch eine Untersuchung des venösen Bluts, die in unserem eigenen medizinisch-genetischen Labor durchgeführt werden kann, können genetische Auffälligkeiten festgestellt werden. Ehe die genetische Untersuchung stattfindet, erfolgt als erster Schritt eine genetische Beratung.