Insemination

Die künstliche Samenübertragung ist ein Verfahren, in dem die Samenzellen in die Gebär-mutterhöhle gebracht werden. Es handelt sich hierbei um die einfachste aber dennoch sehr wirksame Methode der assistierten Reproduktionstechniken (ART).

Empfohlen wird die künstliche Samenübertragung zur Behandlung der Unfruchtbarkeit immer dann, wenn die Qualität der Spermien eingeschränkt ist, eine Störung des Gebärmutterhalses, kein Eisprung, eine Immunreaktion oder eine „unerklärliche“ (ideopathische) Fruchtbarkeits-störung vorliegt. Voraussetzung für die künstliche Samenübertragung ist eine normale Eileiterfunktion.

Die allgemeine durchschnittliche Schwangerschaftsrate liegt für einen Behandlungszyklus mittels künstlicher Samenübertragung bei rund 15-20 Prozent. Der Erfolg der intrauterinen Insemination hängt in hohen Maße von verschiedenen Faktoren ab: Dauer der Unfruchtbarkeit, Alter der Frau, Ergebnisse des Spermiogramms sowie die Anzahl der bereits durchgeführten Versuche auf diese Weise eine Schwangerschaft zu erreichen.

Es wird empfohlen nicht mehr als drei bis vier Versuche zu unternehmen, denn bei 87 Prozent der Patientinnen die mit Hilfe Insemination schanger werden, entsteht die Schwangerschaft binnen drei bis vier Inseminationszyklen. Bei denjenigen, die bis zu dem viertem Versuch nicht schwanger geworden sind und die Behandlung fortsetzen sind die Schwangerschaftsrate nicht mehr als 6 Prozent pro Versuch. Das kumulative Ergebnis für die ersten drei Behandlungszyklen beträgt insgesamt 39,2 Prozent, wohingegen die Erfolgsquote für sechs Behandlungszyklen nicht über 48,5 Prozent liegt. Wenn sich nach drei bis vier künstliche Samenübertragungen keine Schwangerschaft eingestellt hat, sollte daher mit einer IVF Behandlung begonnen werden.

Üblicherweise wird vor der eigentlichen Samenübertragung eine Hormonbehandlung mit Anti-östrogenen und FSH-haltigen Medikamenten zur Stimulation der Eierstöcke durchgeführt. Die Forschung hat nachgewiesen, dass die Stimulationsbehandlung mit Medikamenten, die FSH enthalten, wirksamer ist als andere Methoden. Gute Ergebnisse werden auch durch die Kombi-nation von FSH und Antiöstrogenen erzielt.

Es besteht die Möglichkeit, eine künstliche Samenübertragung in die Gebärmutter im Zuge des natürlichen Zyklus (ohne Stimulation) durchzuführen, allerdings ist ein solches Verfahren zwei bis drei Mal weniger wirksam als eine Insemination nach vorheriger Stimulation durch die Gabe von FSH.

Umfangreiche Forschung auf dem Gebiet hat belegt, dass eine künstliche Samenübertragung bei Anwendung derselben Stimulationsbehandlung doppelt so wirksam ist wie eine auf die Bestimmung des optimalen Empfängniszeitpunkts ausgerichtete Ultraschallkontrolle.

  1. Katheter
  2. Spermien Katheter

 

Der durch Masturbation gewonnene Samen für die intrauterine Insemination wird im Labor besonders aufbereitet. Danach werden die Spermien durch einen dünnen, flexiblen Katheter in die Gebärmutterhöhle eingebracht (Abb. 1). Der größte Vorteil dieser Methode besteht darin, dass eine Menge Samenzellen es dadurch schaffen, nahe an die Eizelle heranzukommen.

Künstliche Übertragung von Spendersamen

Die künstliche Übertragung von Spendersamen ist eines der ältesten reproduktionsmedizinischen Verfahren, das seit vielen Jahrhunderte/Jahrzehnten äußerst erfolgreich bei Paaren mit der Ursache beim Mann verwendet wird. Als die ICSI-Methode noch nicht ent-wickelt worden war, war die künstliche Übertragung von Spendersamen die einzige Möglich-keit für Paare, bei denen eine hochgradige Fruchtbarkeitsstörung des Mannes vorlag, doch noch ein Kind zu bekommen.

Heute wird dieses anonyme Verfahren an unserer Klinik angewendet, wenn keine Samenzellen verfügbar sind. Falls keinerlei Samenzellen im Ejakulat vorhanden sind, können sie in vielen Fällen durch operative Verfahren direkt aus dem Hoden gewonnen werden. Wenn zumindest einige wenige lebende Samenzellen gewonnen werden können, stellt die ICSI-Methode eine Alternative zum Spendersamen dar, so dass damit dann die biologische Vaterschaft trotz hoch-gradiger Unfruchtbarkeit beim Mann gegeben ist.

Die künstliche Übertragung von gespendetem Samen wird immer dann angewendet, wenn schwere erbliche Erkrankungen vom Mann übertragen werden könnten und genetische Prä-implantationsdiagnostik nicht verfügbar oder unmöglich ist.

Die künstliche Übertragung von gespendetem Samen kann auch bei aleinstehenden Frauen angeendet werden.

In Russland wird durch Erlass Nummer 67 des Gesundheitsministeriums über die Anwendung von assistierten Reproduktionstechniken vorgeschrieben, dass die Samenspender zwischen 20 und 40 Jahre alt sein und mindestens ein Kind haben müssen. Die Spender müssen sich einer allgemein- und fachärztlichen Untersuchung unterziehen, es werden genetische und andere Laboruntersuchungen durchgeführt und es findet ein Gespräch mit einem Psychiater statt. Es werden ausschließlich eingefrorene/aufgetaute Samenspenden benutzt, bei denen das Ergebnis der zweiten Untersuchung (sechs Monate nach Abgabe der Samenspende bei der Samenbank) auf HIV, Syphilis und Hepatitis B und C auch negativ war.

Einzelheiten darüber, welche Behandlungsschritte die Frau vor der künstlichen Samenüber-tragung der gespendeten Samenzellen durchläuft, sind oben beschrieben.

Die Entscheidung, sich Genmaterial zu leihen, das nahezu zur Hälfte von einem Kind geerbt wird, ist wirklich eine sehr schwerwiegende Entscheidung. Wir können Sie nur ermutigen, diese Frage in aller Offenheit mit Ihrem Partner zu diskutieren und scheuen Sie sich nicht, dem Arzt wirklich alle Fragen zu stellen, die Sie auf dem Herzen haben.

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