Synchronisierung der Menstruationszyklen von Spenderin und Empfängerin bei Eizellspende
Um Embryonenspende mit Frischen Embryonen anfangen zu können, müssen sowohl Eizellspenderin als auch Empfängerin des Embryos am Beginn ihres monatlichen Zyklus sein. Daher werden der Eizellspenderin und der Empfängerin der Eizelle Verhütungsmittel verordnet (kombinierte Anti-Baby-Pillen). Die Pillen werden nach ärztlicher Anweisung eingenommen, wobei die Einnahme für beide Patientinnen am selben Tag beendet wird. Am Ende der Pilleneinnahme kommt es sowohl bei der Patientin als auch bei der Spenderin zur Regelblutung, so dass beide ihre Vorbereitung zur Eizellspende beginnen können.
Wenn es um die Eingefrorene Embryonen geht, hängt der Behandlungsplan nur von dem Zyklus der Empfängerin ab.
Behandlung der Eizellspenderin
Die Behandlung nimmt für die Eizellspenderin etwa zwei Wochen in Anspruch.
Sobald die Regelblutung anfängt, wird eine Ultraschalluntersuchung durchgeführt, um sich zu vergewissern, dass die Eierstöcke nicht aktiv sind und die Gebärmutterschleimhaut dünn ist.
Zu Beginn des Zyklus erfolgt die Gabe eines follikelstimulierenden Hormons (Gonal-F, Puregon), um die Follikelproduktion in den Eierstöcken anzuregen. Das Hormon wird ein Mal am Tag subkutan gespritzt. Die Injektion ist nicht schmerzhaft und die meisten Frauen können sich die Substanz selbst spritzen. Diese Behandlung dauert etwa 9-12 Tage und in diesem Zeitraum werden zwei oder drei Ultraschalluntersuchungen vorgenommen, um das Follikelwachstum und die Wirkung der Hormonspritzen zu überprüfen. Nach der ersten Ultraschalluntersuchung wird ein weiteres Medikament (Cetrotide, Orgalutran) verabreicht, das die körpereigene Hormonregulierung der Spenderin unterdrückt und die vorzeitige Auslösung eines Eisprungs vermieden.
Sobald die Follikel eine ausreichende Größe erreicht haben, wird Humanes Choriongonadotropin (Pregnyl, Ovitrelle) gespritzt, damit die Eizellen in die Follikelflüssigkeit freigesetzt werden und die endgültige Reifung erfolgt, also der Eisprung ausgelöst wird. Ungefähr 36 Stunden nach der Injektion werden die Eizellen mit einer durch die Scheidenwand eingeführten Nadel unter Ultraschallkontrolle entnommen. Für den Eingriff erhält die Spenderin eine Vollnarkose, die intravenös gespritzt wird. Der Eingriff an sich ist relativ kurz und viele Patientinnen vergleichen die Beschwerden danach mit den normalen Regelschmerzen. Nach dem Eingriff muss die Spenderin sich ein wenig ausruhen, damit die Narkose abklingen kann. Weil das Medikament die Reaktionsfähigkeit einschränkt, sollte die Spenderin an dem Tag nicht mehr Autofahren. Die nächste Regelblutung setzt ca. zehn Tage nach der Eizellgewinnung ein.
Behandlung der Empfängerin
Zu Beginn der Regelblutung wird bei der Empfängerin eine Ultraschalluntersuchung durch-geführt, um sicherzugehen, dass keine Zysten an den Eierstöcken vorhanden sind und die Gebärmutterschleimhaut dünn ist. Danach nimmt die Empfängerin ein Östrogenpräparat ein, um die Gebärmutterschleimhaut auf die Implantation vorzubereiten (Progynova, Progynon, Estrafem). Im weiteren Verlauf der Behandlung erhält die Patientin auch Progesteron Vaginal-kapseln (Lugesteron, Crinon, Utrogestan). Durch Ultraschallkontrollen wird das Wachstum der Gebärmutterschleimhaut überprüft. Die Untersuchungen können entweder in der O.L.G.A. Fertility Clinic oder beim Heimgynäkologen der Empfängerin durchgeführt werden.
Das Spendesamen wird für die Befruchtung benötigt. Die Ei- und Samenzellen werden dann kultiviert und die Zellteilung wird für 5 Tage beobachtet. Danach werden höchstens zwei Embryonen guter Qualität mit einem weichen Plastikkatheter durch die Scheide und den Muttermund in die Gebärmutter der Empfängerin eingebracht. Der Eingriff ist im Allgemeinen schmerzfrei und von kurzer Dauer.
Die Hormontherapie mit Östrogen und Progesteron wird auch nach dem Embryotransfer fortgesetzt. Zwei Wochen später wird dann ein Schwangerschaftstest durchgeführt. Bei einem positiven Testergebnis werden die Hormone bis zur 12. Schwangerschaftswoche eingenommen. Eine Ultraschalluntersuchung zur Bestätigung der Schwangerschaft erfolgt zwei Wochen nach dem ersten Schwangerschaftstest. Falls der Schwangerschaftstest ergibt, dass doch keine Schwangerschaft eingetreten ist, kann die Hormonbehandlung abgesetzt werden.
Wie bei jeder anderen Schwangerschaft gibt es auch nach einer IVF-Behandlung ein geringes Risiko, dass es zu einer Fehlgeburt, einer ektopische Schwangerschaft oder einer fötalen Fehlbildung kommt, bzw. Komplikationen im weiteren Verlauf der Schwangerschaft oder bei der Geburt auftreten.