Fragen Sie sich, ob Sie Ihrer Familie, Ihrem Freundesskreis und Ihrem zukünftigen Kind von der Eizellspende erzählen sollen? Wenn ja, dann lesen Sie weiter!
Einigen Patienten fällt es relativ leicht, ihrem Umfeld zu sagen, dass ihr Kind mithilfe einer Eizellspende zur Welt gekommen ist und anderen fällt es weniger leicht.
Eine Eizellspende ist ohne Frage eine höchst persönliche Angelegenheit und die Entscheidung, mit wem man sich darüber unterhalten möchte, kann sehr unterschiedlich ausfallen. Die einzelnen Standpunkte zur Eizellspende sind sehr breit gefächert und nur Sie allein können entscheiden, ob und wenn ja, wem Sie, wann und wo etwas erzählen möchten.
Warum überhaupt über die Eizellspende sprechen?
Menschen, die ihren Kinderwunsch ohne ärztliche Hilfe erfüllen können, brauchen sich überhaupt nicht mit der Frage auseinanderzusetzen, was sie anderen über die Umstände der Zeugung ihrer Kinder erzählen sollten. Es wird als völlig selbstverständlich vorausgesetzt – sowohl von den Eltern als auch von ihrer Umgebung – dass die austragende Mutter auch die genetische Mutter ist. Wenn die zukünftige Mutter einen Ehemann oder Lebenspartner hat, wird ebenso selbstverständlich angenommen, dass er der biologische Vater ist.
Menschen, die eine Eizellspende in Anspruch nehmen, fragen sich hingegen oft, was sie nun sagen und wem sie es sagen sollten.
Der Personenkreis, mit dem Sie über Eizellspende sprechen könnten, lässt sich in mehrere Kategorien einteilen:
- das Kind selbst
- nahe Verwandte
- weitläufigere Verwandte
- enge Freunde
- weniger enge Freunde, Bekannte und Nachbarn
- Kollegen und Geschäftspartner
- Angehörige medizinischer Berufe
- Behörden (z.B. Standesamt)
An der O.L.G.A. Fertility Clinic sehen wir es als unsere Aufgabe an, den Patientinnen alle Informationen an die Hand zu geben, die für eine sorgfältige Abwägung dieser Frage erforderlich sind.
Vielleicht wird Ihre Entscheidung so aussehen, dass Sie einigen wenigen Menschen oder einigen der oben aufgeführten Kategorien von Menschen etwas erzählen, anderen aber nicht. Wir meinen, Sie sollten die Gelegenheit erhalten, ganz nach Ihren eigenen Bedürfnissen für sich selbst zu entscheiden, welches Modell der familiären Beziehungen am besten zu Ihnen passt.
Fragen Sie sich, ob Sie Ihrem Kind etwas sagen sollen oder nicht?
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Sollte Sie Ihrem Kind etwas über die Eizellspende sagen oder nicht?
Die wichtigste Frage ist die, ob Sie Ihrem Kind überhaupt erzählen, dass es ein „Eizellspende-Kind“ ist. Hätte man die freie Wahl, auf welchem Wege man ein Kind bekommt, würde man sich vermutlich niemals als allererstes für eine Eizellenspende entscheiden, aber man die Sache auch sehr positiv sehen. Im Gegensatz zu vielen Kindern, die ohne ärztliche Hilfe gezeugt wurden, kann sich jedes mithilfe einer gespendeten Eizelle geborene Kind ganz sicher sein, dass es ein absolutes Wunschkind ist. Die Eltern solcher Kinder haben in aller Regel einen stark ausgeprägten Kinderwunsch gehabt und haben unzählige Hürden und Barrieren überwunden, um diesen Wunsch Wirklichkeit werden zu lassen. Kinder, die ihr Leben einer Eizellspende verdanken, werden in den meisten Fällen außerordentlich wertgeschätzt und zutiefst geliebt. Daher ist die Wahrscheinlichkeit sehr groß, dass diese Kinder bei guter seelischer und körperlicher Gesundheit heranwachsen, während ihrer gesamten Kindheit von ihren Eltern kompetent unterstützt werden, stabile Beziehungen zu anderen Menschen entwickeln und lernen, das Beste aus ihrem Leben zu machen.
Aus Sicht der meisten Organisationen und Fachleute, die sich mit Fertilität und Reproduktion beschäftigen, ist es ratsam, gleich von Anfang an offen und ehrlich mit dem Kind über seine Herkunft zu sprechen. Wenn der Inhalt positiv dargestellt und ganz normal erzählt wird, können Sie schon einem kleinen Kind verständlich vermitteln, dass es ganz besonders geliebt wird, weil Mama und Papa sich so große Mühe geben mussten, ein Kind zu kriegen. Im Laufe der Zeit können Sie dem Kind dann zusätzliche altersgemäße Informationen geben. Es gibt auch Kinderbücher zum Thema, die Ihnen dabei helfen können, Ihrem Kind die ganz besondere Weise seiner Entstehung zu erklären.
Fragen Sie sich, wie und wann Sie es Ihrem Kind erzählen sollen?
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Es kann aber auch sein, dass Sie Ihrem Kind lieber gar nicht sagen, dass es eine „Eizellspende-Kind“ ist. Auch dafür gibt es gute Gründe. Vielleicht verunsichern und verwirren Sie Ihr Kind, wenn Sie ihm erklären, dass Mama gar nicht seine genetische Mutter ist und vielleicht führt das nur dazu, dass Ihr Kind die Spenderin suchen möchte. Möglicherweise haben Sie mit engen Freunden und Ihrer Familie überhaupt nicht über die Notwendigkeit einer Eizellspende gesprochen und möchten jetzt auch nicht damit anfangen. Ein weiterer Grund, der gegen einen offenen Umgang mit der Tatsache der Eizellenspende sprechen könnte, sind unsensible Bemerkungen oder Fragen, die Ihnen und/oder Ihrem Kind über seine „wahre“ Mutter gestellt werden könnten und die Sie einfach vermeiden möchten.
Sage ich über Eizellspende den anderen Leuten?
Einige Empfängerinnen von gespendeten Eizellen sprechen nur mit ihrem Lebenspartner über Eizellenspende, andere wiederum erzählen es nur einem ganz bestimmten Personenkreis und keinem anderen, während etliche Empfängerinnen keine Schwierigkeiten haben, das Thema Eizellspende jedem gegenüber anzuschneiden. Was die Frage der Unfruchtbarkeit angeht, sind die Menschen heutzutage insgesamt offener geworden. Zum Teil liegt dies wohl auch an dem stetig wachsenden öffentlichen Bewusstsein auf diesem Gebiet. Viele Artikel über Unfruchtbarkeit und Eizellspende sind in ganz unterschiedlichsten Zeitungen und Zeitschriften veröffentlicht worden, diese andauernde Auseinandersetzung in der Öffentlichkeit leistet einen Beitrag dazu, dass Menschen mit dem gesamten Themenkomplex positiver und aufgeschlossener umgehen. Dennoch: Alle Menschen sind Individuen und so kommt nicht für jeden die gleiche Lösung in Frage.
Als Entscheidungshilfe für Sie haben wir eine ganze Reihe von Gründen für und wider den offenen Umgang mit dem Thema Eizellspende aufgelistet, die uns verschiedene Personen genannt haben. Diese Gründe sind in den letzten 20 Jahren im Zuge umfangreicher Forschungsarbeiten zusammengetragen worden.
Gründe für eine Bekanntgabe der Eizellenspende
- Empfängerinnen der Eizellspende sahen keinen Grund, sich wegen Eizellspende zu schämen;
- Die Unterstützung der Familie und des Freundeskreises sollte gewonnen werde;
- Die Familie und der Freundeskreis wussten über das Fruchtbarkeitsproblem Bescheid;
- Es sollte keine Geheimnisse innerhalb der Familie geben
- Sie wollten nicht riskieren, dass das Kind zufällig davon erfährt, ein „Eizellspende-Kind“ zu sein
- Dem Kind sollte deutlich werden, dass es wirklich ein Wunschkind war und ist
- Die Eltern meinten, das Kind habe ein Recht darauf, über seinen Ursprung Bescheid zu wissen
- Das Kind sollte wissen, dass es keine Risiko für eine bestimmte Erbkrankheit hatte
- Die Krankengeschichte, bzw. Behandlung des Kindes erforderten eine genaue Auskunft an den Arzt
Gründe gegen eine Bekanntgabe der Eizellenspende
- Angst von der Umgebung missverstanden zu werden;
- Überzeugung, dass Unfruchtbarkeit ein rein persönliches Problem ist;
- Scham oder Trauer wegen der Erfordernis einer Behandlung mit Eizellspende;
- Wunsch die Frage nach der „wahren“ Mutter zu vermeiden;
- Wohlergehen des Kindes (Kind sollte von anderen nicht als “eigenartig” behandelt werden);
- Religiöse/kulturkreisbedingte Gründe (die zur mangelnden Akzeptanz innerhalb der Gruppe führen)
- Wunsch die Behandlung mit Hilfe Eizellspende und die vorherigen Schwierigkeiten zu vergessen
Fragen Sie sich, ob Sie anderen von der Eizellspende erzählen sollen oder nicht?
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Was sagen die Fachleute?
Das Ethikkomitee der Amerikanischen Gesellschaft für Reproduktionsmedizin (ASRM) befürwortet nachdrücklich das Prinzip, dass Eltern ihren Kindern die Tatsache der Eizellspende offen sagen sollten. Das Komitee ist darüber hinaus der Auffassung, es liege im besten Interesse des Kindes, nicht-personenbezogene Informationen über die Spenderin zu erhalten. Darüber hinaus gilt die Empfehlung, auch persönliche Angaben über die Eizellspenderin mitzuteilen, wenn alle Beteiligten damit einverstanden sind. Das Komitee erkennt allerdings an, dass es sich hierbei um eine außergewöhnliche, zutiefst persönliche Entscheidung handelt, die nur von den Eltern selbst getroffen werden kann (ASRM Ethikkomitee, 2004).
Die Arbeitsgruppe Ethik und Recht der Europäischen Gesellschaft für menschliche Reproduktionsmedizin und Embryologie (ESHRE) schlägt ein „zweigleisiges“ Verfahren vor. Diese Vorgehensweise gewährt der Eizellpenderin zwei Möglichkeiten: Sie kann entweder als identifizierbare/ kontaktierbare Person oder aber als vollständig nicht-identifizierbar/nicht-kontaktierbar an dem Eizellspendenprogramm teilnehmen. Auch die Empfängerin der Eizellspende hat die Wahlmöglichkeit zwischen einer identifizierbaren und nicht-identifizierbaren Eizellspenderin. Dem entsprechend sollten dann bei der Auswahl einer Eizellspenderin sowohl die Wünsche der Spenderin als auch die der Empfängerin berücksichtigt werden. (ESHRE Arbeitsgruppe Ethik und Recht, 2002). Ob dieses Konzept allerdings anwendbar ist, hängt von der Gesetzgebung im jeweiligen Land ab.
In bestimmten Ländern ist eine anonyme Eizellenspende nicht (oder nicht mehr) zulässig. Dies hat zur Folge, dass Kinder, welche mithilfe von Ei- oder Samenzellspenden geboren wurden, bei Erreichen einer festgesetzten Altersgrenze Auskünfte zur Person der Eizellspenderin, bzw. zum Samenzellspender erhalten können. Dies setzt allerdings voraus, dass die Kinder zuvor über die Art ihrer Zeugung Bescheid wissen müssen. In den meisten Ländern wird den Eltern die Entscheidung überlassen, ob sie diese Tatsache offenlegen; allerdings sind einige Fachleute der Ansicht, dass Paare, die ein Kind mithilfe einer Samen- oder Eizellspende bekommen haben, dem Kind diese Tatsache auch mitteilen sollten, sobald es ein bestimmtes Alter erreicht hat. Eine in England durchgeführte Umfrage hat ergeben, dass Kinder nähere Informationen zu ihre Spender vor allen Dingen deshalb suchten, um ihre eigene Neugier hinsichtlich einer Person zu befriedigen, mit der sie Aussehen und Verhaltensweisen gemeinsam haben, und nicht um eine langfristige Beziehung einzugehen (Howe et al., 2000).
Eine in England durchgeführte Umfrage hat ergeben, dass Kinder nähere Informationen zu ihren Eizellspenderinnen vor allen Dingen deshalb suchten, um ihre eigene Neugier hinsichtlich einer Person zu befriedigen, mit der sie Aussehen und Verhaltensweisen gemeinsam haben, und nicht um eine langfristige Beziehung einzugehen (Howe et al., 2000).
Wir sind die einzige Eizellspende-Klinik in Europa, die unseren Patienten die Möglichkeit bietet, ihrem Kind so viele Informationen wie möglich über ihre Eizellspenderin zu geben, falls sie dem Kind davon erzählen möchten und zu einem Zeitpunkt ihrer eigenen Wahl. Jede Eizellspenderin hat für Sie und Ihr zukünftiges Kind einen Brief geschrieben über ihre persönliche Motive und Gründe für Eizellspende. Jede Spenderin unserer Klinik hat ein oder mehrere eigene Kinder und schätzt ein Baby, bzw. die Möglichkeit Mutter zu sein als das Hauptgeschenk im Leben. Sie sind herzlich eingeladen, mit uns Kontakt aufzunehmen, um Ihr Login zu erhalten und mehr über die Lebensgeschichten, Ausbildungen, Familien, Kinder, Hobbys und Interessen unserer Eizellspenderinnen zu erfahren, Fotos von ihnen anzusehen… lesen. Falls Sie in der Zukunft ein Baby mit Hilfe einer Eizellspende bekommen, haben Sie die Gelegenheit, diese Informationen über Ihre Spenderin zu speichern, um dann später, wenn Sie es möchten, Ihrem Kind zum richtigen Zeitpunkt alles zu erzählen.
Möchten Sie Registerdatenbank unserer Eizellspenderinnen anschauen?
Befürworter eines offenen Umgangs mit der Tatsache einer Zellspende machen geltend, dass jeder Mensch grundsätzlich an der eigenen biologischen Herkunft interessiert ist und ein Anrecht darauf hat, darüber informiert zu sein, weil dieses Wissen einen überaus wichtigen Platz in der persönlichen Entwicklung einnimmt. Darüber hinaus stellen die Befürworter fest, dass das Berichten über die Tatsache der Eizellspende eine zentrale Rolle beim offenen und fairen Umgang mit Kindern spielt. Unter anderem lässt sich auf diese Art und Weise Geheimnistuerei in der Familie vermeiden, die möglicherweise zu Spannungen zwischen den über die Eizellspende informierten und den nicht informierten Familienmitgliedern führen könnte. Wenn das Kind frühzeitig über seine Herkunft aufgeklärt wird, vermeidet man darüber hinaus auch das Risiko, dass es rein zufällig von der Eizellspende erfährt, z.B. weil es ein Gespräch mitbekommt oder weil die Eizellspende bei einem Familienkrach erwähnt wird. Viele adoptierten Kindern haben das erlebt, und sie waren danach sehr bestürzt und verwirrt, weil ihnen die Wahrheit vorher verheimlicht worden war. Ihre Verbitterung über die Geheimhaltung und der Vertrauensverlust, den sie möglicherweise durch ihr vorheriges Nichtwissen empfinden, können weitaus größere psychische Auswirkungen haben, als wenn sie einfach über die Tatsachen aufgeklärt worden wären.
Dessen ungeachtet ermöglicht die Verschwiegenheit den Eltern, ihre Unfruchtbarkeit geheim zu halten, was sie aus vielerlei Gründen vielleicht möchten. Zum Beispiel könnte die Befürchtung, das Kind könne das genetisch nicht verwandte Elternteil ablehnen, ein Grund sein oder aber auch die Angst vor abschätzigen Reaktionen innerhalb der Familie, insbesondere in Kulturkreisen, in denen Ei- oder Samenzellspenden als unakzeptabel gelten. Selbst in einem sozialen Umfeld, das eine Eizellspende als Konzept durchaus versteht, werden Sie möglicherweise das Gefühl haben, dass Sie und/oder Ihr Kind anders betrachtet werden oder dass man sogar auf Sie herabschaut. Sobald die Information über eine Eizellspende öffentlich geworden ist, wissen Sie nicht mehr darüber Bescheid, wer nun eigentlich davon weiß und wer nicht.
Russland ist ein konservatives Land vor allem im Bereich der Familie. Viele unserer Patienten ziehen es vor, die Behandlung mit Hilfe einer Eizellspende ganz privat zu halten. Mehr als alles andere respektieren wir in unserer klinischen Praxis die Privatsphäre unserer Patienten und das medizinische Geheimnis aller ihrer Daten.
Eizellspende und Adoption: Gemeinsamkeiten und Unterschiede
Bei der Eizellspende ist der Vater ein genetisches Elternteil und die Mutter ist kein genetisches Elternteil, sondern eindeutig ein biologisches Elternteil, während bei der Adoption beide Eltern rein sozial sind. Sie sind weder genetische noch biologische Eltern des adoptierten Kindes! Ein Adoptivkind wird als bereits existierendes Individuum Mitglied einer Familie. Es kann in einer Familie nicht aufwachsen und wird von einer anderen adoptiert, daher benötigt es genaue Angaben über seine Herkunft. In Abhängigkeit von den Umständen und den Traumata, die ein adoptiertes Kind vorher erlitten haben mag, ist für sein seelisches Wohl vielleicht eine Therapie notwendig. Bei einer Eizellenspende hingegen wird das Kind schon von einem sehr frühen Zeitpunkt an im Mutterleib seiner zukünftigen Mutter genährt und wird so zu einem innig geliebten Teil der Familie, ehe es überhaupt geboren wird.
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